15.08.2011 Von: Schwarzwälder Bote (Uwe Klausner)

40 Jahre VS: Stadt plant kleine Feier


Die Bürgerstiftung, die es seit 2003 gibt, will den Zusammenhalt zwischen V und S stärken. Zu den bisherigen Aktionen zählte unter anderem "VS bewegt sich". Foto: Heinig (Archiv)

Villingen-Schwenningen - Bei den Schwaben heißt es, sie werden mit 40 Jahren g’scheit. Gilt dies auch für Villingen-Schwenningen? Die Doppelstadt besteht nächstes Jahr vier Jahrzehnte. Zum 1. Januar 1972 gingen die Städte Villingen und Schwenningen die Ehe zur gemeinsamen Stadt ein.

Die Stadtverwaltung ist sich dieses Datums freilich auch bewusst und bereitet sich darauf vor. Doch ein großes Jubelfest wird es nicht geben. "Ein bissle was werden wir machen", kündigt OB Rupert Kubon im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten an. Mehr nicht, denn 40 Jahre seien kein klassisches Jubiläum. Die Baden-Württemberg- Stadt wolle noch fünf Jahre warten, denn 2017 stehe Bedeutenderes im Kalender: die 1200-Jahr-Feiern von Villingen, Schwenningen und auch von Tannheim.

Wie schwierig das Thema Villingen auf der einen Seite und Schwenningen auf der anderen Seite auch Jahrzehnte später ist, zeigte sich jüngst bei der Debatte um eine gemeinsame Verwaltung. Schließlich einigte sich der Gemeinderat, drei Standorte durch eine Machbarkeitsstudie prüfen zu lassen: Rathaus/Steinel in Schwenningen, Klinikum Villingen und früheres Späth-Areal im Zentralbereich.

Doch freilich gibt es auch Positives

Gezerfe um eine gemeinsame Identität gab es in den Jahren zuvor mehrfach: als es um die Flächen für die Landesgartenschau ging oder um ein gemeinsames Wappen. Es gäbe noch weitere Beispiele.

Gemeinsame Stadt? Es gibt weiterhin Trennendes: Grenzen in Verbänden, beispielsweise bei Sport, Musik und Kultur und verschiedenen Zuständigkeiten bei den Kirchen. Zu einer gemeinsamen Vorwahl hat es ebenso nicht gereicht.

Doch freilich gibt es auch Positives. Einigen Bürgern ist das schon fast ewige Aufrechnen von Villingen und Schwenningen satt. Sie gründeten 2003 die Bürgerstiftung Villingen-Schwenningen und gaben sich das Ziel, dass Bürger der Stadt Villingen-Schwenningen Mitverantwortung für die Gestaltung ihres Gemeinwesens übernehmen. Dies soll durch die Werbung von Zustiftungen, Nachlässen und Spenden geschehen, die die Bürgerstiftung in die Lage versetzen, das Zusammenleben in der Stadt Villingen-Schwenningen als Einheit zu fördern. Gedacht ist insbesondere an Projekte aus den Bereichen Kultur, Völkerverständigung, Jugend- und Altenhilfe sowie an Integrationsprojekte und mildtätig-karitative Zwecke.

Eine der bislang größten Aktionen war "VS bewegt sich", bei der sich Villinger und Schwenninger zur früheren Grenze aufmachten. "Hier ist die Luft ganz anders", schmunzelte ein Schwenninger beim "Grenzübertritt" nach Villingen.

Die Bürgerstiftung wird weiter an ihrem Ziel arbeiten müssen, denn nach 40 Jahren gemeinsamer Stadt gibt es für das Zusammenwachsen noch viel zu tun.


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