30.06.2014 Von: Schwarzwälder Bote

Südliches Flair im Gaisser-Haus


Man sieht ihnen Konzentration, Leidenschaft und Vortragseifer an: Stephan D. Weisser (Gitarre) und Cristina Haigis (Sopran). Sie begeistern beim Konzert zugunsten der Bürgerstiftung VS mit Musik aus Spanien und Südamerika. Foto: Kouba

Von Siegfried Kouba Villingen-Schwenningen. "Gesang und Gitarre – Lieder und alte Weisen aus Spanien und Südamerika" lautete das Motto eines Benefizkonzertes für die Bürgerstiftung VS. Südliches Flair brachten Cristina Haigis und Stephan D. Weisser ins Abt-Gaisser-Haus.Offenbar hatten die Verantwortlichen zu der Morgenveranstaltung nicht so viele Besucher erwartet, denn einige Stuhlreihen mussten nachgestellt werden. Das erfreute die Vorsitzende des Fördervereins, Sabine Streck. Es sei das zweite Konzert, aber die erste Matinée, die in diesem Rahmen stattfinde. Streck wies auf die umfangreiche Förderung kultureller Projekte und die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen hin. Manchen Schülern werde es da-durch ermöglicht, Unterricht an der Musikakademie zu erhalten, wo Stephan D. Weisser Fachbereichsleiter für Gitarre ist.

Mediterrane Hitze und südamerikanische Glut fachten ein ansprechendes Konzertfeuer an. Stephan D. Weisser hatte die Lieder arrangiert. Er sorgte für saubere Stimmung seiner Gitarre, beherrschte sämtliche Schlag- und Zupftechniken, spielte mit oder ohne Kapodaster und brachte eine breite Palette an Klangfarben ein.

Cristina Haigis bewies ihren feinnervigen Sopran. Sie ging gefühlvoll auf die Texte ein, die sie plastisch mit reizvollem Timbre ihrer Stimme und Körpersprache gestaltete. Zum besseren Verständnis übersetzte die Sprachwissenschaftlerin die Liedverse, die sich um Liebe, Sehnsucht, Verführung, Leidenschaft und Tod drehten.

Musik der iberischen Halbinsel eröffnete den Vortrag mit dem andalusischen Volkslied "Zambra mora", effektvoll untermalt von Saitenklang und Trommeleffekten. Federico Garcia Lorca gilt als einer der großen spanischen Dichter, dessen "Los reyes de la baraja" philosophische Gedanken einbringt, "La tarara", das von einer verführerischen Spanierin erzählt und "Los mozos de Monleón", die das tragische Ende eines hoffnungsvollen, mutigen Toreros schildert. Eine mystische Geschichte vom Mond und einer Zigeunerin wurde daneben mit "Hijo de la luna" von José Maria Cano erzählt.

Hervorragende Gitarrenstücke trug Weisser mit "Lágrima" von Francisco Tárrega, einem wegweisenden Gitarristen, und seinem Freund Enrique Granados vor, der eigentlich Pianist war, aber dessen Stücke in der Gitarrenkunst Eingang fanden. Die "Tränen" trugen verträumten Serenadencharakter, und die "Danza andaluza" fing südspanische Impressionen mit maurischer Färbung ein.

Nach Argentinien führte der zweite Programmteil. Der "Tango-Gott" Carlos Gardel stand vorne an mit "Volvió una noche", einer reizvollen Geschichte der Gratwanderung eines Vollblutweibes, das sowohl hinabziehen, aber auch abgeklärt sein konnte.

Einen Gruß an die einstigen Einwanderer, ihr hartes Leben und ihre Zufriedenheit war Gardels "Volver". Ein tief empfundenes Liebeslied bot auch die "Melonga sentimental" von Sebastián Piana, die im Gitarrensolo "Milonga" des Zeitgenossen Jorge Cardoso im leicht dahinplätschernden Melodienfluss des Vorgängers des Tangos Ergänzung fand.

Aus Chile stammte letztlich ein Gesang von Violetta Parra. "Gracias a la vida" war ein Dank an das Leben, an mannigfache Erkenntnisse sowie an Gitarre und Stimme.


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